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Analoge Audio (Aus-)Schnitte: Subjektive Blickpunkte. Diskussion nach der Performance ...

"Wenn L. nicht da gewesen wäre, wäre Zeit, das offenkundige, sich erstmals hinein arbeiten zu müssen."

"Eine suchende (IIII+) , forschende Haltung."

"Nicht linear (III+), im Kreis geführt, vor und Rückwerts."

"Hätte kein Problem damit gehabt, tiefer reinzugehen!"

"Dafür brauche ich Zeit. Mit L. war es anregend, man muss selbst motiviert sein, um zu forschen, es benötigt Zeit. Zeit."

"humorvoll, wenn L. nicht da gewesen wäre, würde man sich Fragen, ob man seine eigenen Gedanken ernst nehmen kann."

"Der Kreis! Offen, das rein & rausgehen. Ein Detail der Wiederholung." --> ­­

"Unabgeschlossenes Projekt" ­­ wie das Hören, unabgeschlossen bleibt, selbst nach dem Tod.

"Was ist für L. wichtiger? Dispositiv des Prozesses, Recherche weiter zu entwickeln? Ein Werk? Das Sitzen selbst? Was ist das wichtigste?

"Dichte Beschreibung" --> ­­ in die Poren rein und raus, im offenen, nicht enden-wollenden, unendlichen, unabgeschlossenen, Selbstüberflutenden, sprunghaften, repetitiven..."

"Lebenslanges Arbeiten"

"Welche Rolle spielt das Endprodukt? Ästhetik? Wie wichtig ist das für L.?"

une question a suivre: "WELCHE VERHALTENSWEISEN PROVOZIERT DAS STUMME SITZEN AN EINEM TISCH ALS KOMMUNIKATIVER IMPULS (GEGENÜBER ANDEREN)?

~ ~ ~> ­­ Zentrale Begriffe ...
Reiz-Überflutung.
Performance.
Gleichzeitigkeit.
Durchfliessend.
Copy-past.
Schnitt. Cut.
Offener Kreis.
Un-ab-geschlossen.
Fremde.
Strudel.
Beleuchtung.
Visuell.
Sprünge.
Recherche.
Beobachtung.
Wiederholung.

Ausstellung.15.11.2015: Raum 307. Berlin

~ ~ ~> ­­ pulsierender, fiebriger Ort

Ich glaube Du hattest angefangen andere fremde Orte in deiner Stadt, in deiner Umgebung, in Unterhaltungen und in Gesprächen zu suchen, als Dir klar wurde, dass jene Orte -- denn, Menschen sind Orte, die zwar ihre ureigenen, räumlichen Fixierung in sich tragen, Dir jenen Ausweg boten, um dem eigenen LIMBUS zu entkommen.
Also begann das absurde Unterfangen und nahm seine Form an: DRAUßEN -- ein Projektraum, dass das Schweigen, das sich anbiedern, hingeben, ab-warten, dem öffentlichen darbot. Als Du es wiederholtest, mit Dir im GEGENÜBER spieltest, gabtest Du dich nicht nur der Lächerlichkeit preis, du versuchtest dir Linderung zu verschaffen. Du glaubtest, wenn Du all diese Geschichten, Gefühle, menschlichen Enttäuschungen, Lebenseinstellungen, Fragen, Selbstbezüglichkeiten, aufmerksam in voller Wahrhaftigkeit aufnehmen würdest, ... dann würde Deine eigene Stimme, das Innere zerstörte Gefüge Deines Daseins, einen Augenblick-lang (après une durée) überwunden werden.
In der Operation, also dem amputatorischen, substrahierenden Eingriff des nicht Sprechens, erscheinen Dir, die eigenen Gedanken in einem neuen Licht. Indem Du dem Fremden eine Bühne gewährtest mit all seinen Ausführungen, Variationen, Auswüchsen, Kriegsverletzungen, formtest Du -- das ATMEN, jene GISCHT unter Decken.

Man muss Stoff und Material immer wieder überwinden statt zu gebrauchen, nur so in dieser völligen, sich wiederholenden und ausserordentlich Bewegung zum außen zum ANDEREN, kann der Schnitt von der Vergangenheit und der Zukunft, in Mitte, in Bewegung, in Relation, ins schöpferische Exzeß vor-stoßen. Die Operatoren, in Wechselfolge des Begegnens im Gegenüber, offenbaren jene musikalische und NICHT-sprachliche Vollständigkeiten, welche sich dem Mechanismus des ausdrücken müssen entziehen.

2016. Nächtliche Kritzelei } حَاوَلَ

"(...). Nun also - ich hörte in diesem stillen Raum zwei Klänge, einen hohen und einen tiefen. Nachher fragte ich den zuständigen Techniker, warum ich, obwohl der Raum so still war, zwei Klänge gehört hätte. Er sagte: "Beschreiben Sie sie." Ich tat es. "Der hohe war Ihr arbeitendes Nervensystem; der tiefe Ihr zirkulierendes Blut." (Cage, John, Empty Mind, S. 51)

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